Links und andere Absonderlichkeiten
Mir fällt immer mehr auf, dass profit-orientierte Webseiten-Betreiber oder Menschen, die an der Messung ihrer Reichweite interessiert sind, gedankenlos oder absichtlich Mechanismen installieren, die in der Lage sind, den aufrufenden Besucher zu identifizieren. Soweit so bekannt und vermeidbar.
Besonders augenscheinlich wird dies durch die nicht mehr ganz so neue DSGVO, die fordert, dass wenn Kekse (Cookies) eingesetzt werden, der User dem auch zuzustimmen hat, und zwar ausdrücklich. Da Verstöße recht teuer werden können, fügen sich mehr und mehr Seiten diesem Diktat. Das ist an sich richtig und gut, aber es ist schon erstaunlich, welche Seiten alles Kekse setzen wollen. Und vor allem zu welchem Zweck? Bei den meisten Seiten, die mir so untergekommen sind, erschließt sich mir der Sinn für Kekse nicht. (Außer den richtigen, die schmecken, sonst brauche ich keine, aber ich mache auch keine Werbung oder bin an der Reichweite meiner Seite oder den Daten der Leser interessiert)
Wenn dies sich allerdings auf öffentlich geförderte also mit Steuergeldern finanzierte Seiten bezieht, so hört der Spaß auf, so z.B. ESA,NASA, Deutschte Wetterdienst, RKI etc.. Gerade das RKI oder auch andere medizinische Einrichtungen erstellen wichtige und meist auch richtige Studien, Doktoranden werden gefördert - mit Steuergeldern. Die Ergebnisse werden aber in kostenpflichtigen Publikationen veröffentlicht, an die der Steuerzahler, der ja letztendlich das alles bereits vorfinanziert hat, nicht herankommt. So kann das nicht laufen. Vielleicht ist die Studie eben nicht so unabhängig, wie die Institution, die sich als Träger ausgibt, glauben machen will und es stecken doch wieder handfeste kommerzielle Interessen dahinter. Oder die Ergebnisse sind politisch nicht opportun, so dass eine freie Veröffentlichung nicht gewünscht ist. Gleich wie es ist. Bei Fremdfinanzierung ist die offen zu legen, den anderen Fall überlasse ich der Beurteilung des Lesers.
Ich werde daher keine Links mehr unmittelbar zur Verfügung stellen. Jeder Nutzer mag selbst entscheiden, ob er die URL nutzen und in Eigenverantwortung öffnen will oder nicht. Schade eigentlich, denn ich selbst bin ein großer Befürworter der frei zugänglichen Information, zumindest wenn sie mit öffentlichen Geldern erworben wurde, wie maßgeblich in der Grundlagenforschung. Das Unternehmen ihre Ergebnisse vermarkten wollen, dafür habe ich volles Verständnis. Daher sind auch viele Publikationen nur mit einem Abonement( was sich ein normal Sterblicher nicht leisten kann z. B. Physics review oder nature) einsehbar. Aber offensichtlich scheinen hier noch andere Motivationen einen Rolle zu spielen.
Ich verweise in solchen Fällenauf die arXiv.org Archive, die es mittlerweile für etliche Wissenschaftsdiziplinen gibt. (Ich werde wohl mal eine Übersicht erstellen.)